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Porto und Douro

Lange Zeit war die Region nur bekannt für ihre Portweine. Doch das Douro hat sich inzwischen auch mit seinen feinen, kräftigen Rot- und Weißweinen einen Namen gemacht.

Steile Hänge, die bis hinunter zum Fluss Douro tief hinabfallen. Am Horizont wachsen die Berge in den Himmel, enge Straßen schlängeln sich zu ihnen hinauf. Weinterrassen mit Böden aus Schiefer und Granit liegen mitten in der Sonne. Die Region Douro und Porto im Norden Portugals ist wild, wunderschön und bietet beste Bedingungen für den Weinanbau – auch wenn die Arbeit an den steilen Terrassen für die Douro-Weinbauern alles andere als leicht ist. Auch für die Reben sind die wunderbaren Steillagen nicht gerade einfach. Auf der Suche nach dem begrenzten Wasserangebot sind sie regelrecht gezwungen, Steinplatten zu durchbohren. Belohnt werden sie in der Nacht, wenn der Schiefer die am Tage absorbierte Sonne und Wärme wieder an sie zurückstrahlt. Seit Jahrhunderten begeistern die Douro-Weinbauern die Welt mit ihrem Portwein. Nun erkennen internationale Weinexperten, dass die Region auch perfekte Voraussetzung für die Erzeugung von hochwertigen, nicht angereicherten Rot- und Weißweinen hat. Den Douro-Winzer gelingt es, erstaunliche Weine zu produzieren, die sich von anderen stark abgrenzen und als die intensivsten, komplexesten Weine Portugals bezeichnet werden können. Die beiden kontrollierten Ursprungsbezeichnungen der Region sind geografisch deckungsgleich. Die DOC Porto ist dabei der Portweinproduktion vorbehalten, während die Winzer unter der DOC Douro ausschließlich Stillweine herstellen.

Rebsorten

In der Douro-Reion wächst eine unglaubliche Vielzahl der unterschiedlichsten Traubensorten. Es gibt immer noch viele kleine Weingärten mit dem sogenannten gemischten Satz, einer traditionelle Mischung von Traubensorten. Einige Winzer betrachten diesen „Traubenmix“ als Schlüssel zur höchsten Qualität. Andere sind der Meinung, dass die besten Rebsorten, die Touriga Nacional, Touriga Franca und Tinta Roriz sind, die auch für Portwein verwendet werden. Wieder andere bevorzugen die Sousão (oder Vinhão) wegen ihrer willkommenen Säure. Sicher ist, dass der Anbau einzelner Sorten die tägliche Arbeit der Winzer erleichtert, da Rebschnitt, Ernte etc. zur gleichen Zeit und für die gesamte Rebfläche einer Sorte durchgeführt werden können.

Die Landschaft des Douros

Die traditionellen Rebgärten mit ihren alten, spektakulären, Stein ummauerten Weinterrassen sind heute noch im Zentrum des Douro erhalten – schließlich gehören diese auch zum Weltkulturerbe der UNESCO. In anderen Teilen der Region prägt eine moderne Terrassenlandschaft das Bild, die durch Erd- statt Steinwälle voneinander getrennt sind, wobei die größere Distanz zwischen den Rebstöcken genügend Raum für durchfahrende Traktoren lässt. Auf den weniger steilen Hügeln werden die Weinstöcke in der Regel vertikal statt terrassenförmig angebaut.  Auch in den Weingüter selbst gibt es große Veränderungen. Das Douro-Tal ist wahrscheinlich weltweit die größte Weinregion, in der noch signifikante Mengen des Traubenguts mit Füßen gepresst werden - in flachen offenen Gärbottichen, Lagares genannt. Kerne und Stiele der Trauben werden bei dieser Methode nicht zerquetscht. In den letzten Jahren haben vermehrt Roboter die Fußarbeit übernommen, sogenannte „robotic lagares“ (kurz: robos), welche die Bewegungen der Füße simulieren.

Subregionen

Die DOC Douro teilt sich in drei geografische Teilgebiete: Das westlichste Gebiet, Baixo Corgo, ist das kälteste der drei Sub-Regionen. Beeinflusst vom Seeklima sind die Weine dort ein wenig leichter. Cima Corgo, rund um das Städtchen Pinhão, ist das Herz des Douro. Durch Berge vor maritimem Einflüssen geschützt, entstehen hier momentan zwei Drittel der Douro-Weine. Östlich, in Richtung der Spanischen Grenze, liegt Douro Superior. Wild, isoliert, und mit extremen Witterungsbedingungen wie kalten Wintern und brennend heißen Sommern, waren die Erträge hier schon immer sehr begrenzt und karg. Nichtsdestotrotz haben die Winzer in den letzten Jahren das Potential der Region erkannt und beträchtliche Neupflanzungen in Gang gebracht. Dass aber gerade mal 17 Prozent des potenziellen Anbaugebietes mit Rebstöcken bepflanzt ist, beweist, dass der Weinanbau auf dem felsigen Terrain sehr schwierig ist. 

Portwein

Der Basiswein für Portugals Portweine wird in den Weingütern des Douro-Tals hergestellt und angereichert. Zum Altern wird er anschließend in die Portweinkellereien von Vila Nova de Gaia, einer Stadt, die gegenüber von Porto an der Flussmündung liegt, gebracht. Portwein gibt es in den verschiedensten Variationen von jung, fruchtig weiß, gelbbraun und rubinrot bis hin zu den teuersten und exklusivsten Vintage Portweinen und gereiften Tawnys. Der Vintage Portwein wird bereits nach einer 2-jährigen Lagerung vom Fass in Flaschen abgefüllt und behält somit seine rote Farbe und sein kräftiges Aroma bei. Er profitiert von der Weiterreifung in der Flasche und gewinnt dabei an Komplexität. Single Quinta Vintage Portweine stammen von privaten Weingütern. Colheita Portweine bestehen ebenfalls aus Trauben eines bestimmten Jahrgangs, sind aber vor ihrer Abfüllung in Flaschen mindestens sieben Jahre im Holzfass gereift. Die Tawny Portweinen dagegen weisen Lagerungszeiten von zehn, 20, 30 oder 40 Jahren auf. Charakteristisch für diese sind eine hellere Farbe, eine weiche feine Note sowie eine auf den Reifungsprozess im Fass zurückzuführende, höhere Komplexitätl.

Weiße Hauptrebsorten:

Viosinho, Malvasia Fina, Gouveio, Rabigato, Côdega, Donzelinho Branco, Esgana Cão and Folgazão

Rote Hauptrebsorten:

Touriga Nacional, Tinta Roriz (Aragonez), Touriga Franca, Tinta Barroca, Tinto Cão, Sousão, Bastardo, Mourisco Tinto, Castelão, Rufete, Tinta Amarela (Trincadeira) and Tinta Francisca

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